Ende April war es so weit. Immer wieder habe ich mich über einige Unzulänglichkeiten meines Berlebach 3032 „aufgeregt“. Bei dem Besuch auf Helgoland musste ich wieder mal daran erinnert werden, dass ich mit dem Stativ nicht so Bodennah fotografieren kann wie ich es gerne hätte.
Ich bin also zu einem Fotohändler in Köln hin und habe angefangen zu suchen. An sich war ich zu dem Zeitpunkt fest entschlossen das sehr teure Gitzo 5532LS zu kaufen. Nach diversen kleinen Tests im Geschäft stellte ich aber fest „das Gelbe vom Ei“ ist das auch nicht. Bei dem Stativ fehlt die Nivellierung und das heisst, alleine mit einem Gimbal kommt man gerade in Bodennähe nicht weit, da man den schiefen Untergrund nicht ausgleichen kann.
Es gab also eine Möglichkeit mit der Nivellierung von Manfrotto und einem Adapter von Gitzo das ganze etwas vernünftiger zu machen. Dabei musste ich aber feststellen, dass hier noch ein Schlosser nachbessern musste. Insgesamt wäre die Konstruktion über 1000 EUR teuer und ca. 3,5 KG schwer. Besonders das Gewicht hat mich doch vom Kauf abgehalten, denn damit wäre es schwerer als mein Holzstativ.
Wie ich jetzt feststellen muss – es war sehr gut, dass ich von dem Kauf abgesehen habe. Die Firma Berlebach erneuert gerade ihr Sortiment und bringt Stative der Report Serie in einer neuer Auflage auf den Markt.

Ein Berlebach 3032 heißt jetzt Berlebach 332.
Die Hauptänderungen/ Unterschiede zu dem alten sind:

1. Spreizung der Beine ist in mehreren Stufen einstellbar (20,40,60,80 und 100°).
2. Die Schraube zum fixieren der Nivellierung ist mit der Halterung drehbar. Das erleichtert unheimlich das Fixieren wenn die Beine weit gespreizt sind, denn man kann die Schraube in eine Position verschieben in der sie nicht stört.
3. Durch die Verwendung von anderen Material an diversen Stellen ist das neue Stativ rund 100g leichter.
4. „Kopf“ der neuer Serie ist modularer aufgebaut. Durch lösen von einer großen Mutter, lässt sich die Nivellierung durch was anderes schnell und unproblematisch austauschen.
5. Die Nivellierung geht deutlich schwerer als bei alten 3032. das hat den Vorteil, dass ein aufgesetzter schweres Objektiv nicht beim lösen sofort zur Seite klappt.
6. Das neue Stativ hat eine 2-te Wasserwaage bekommen

Trotz der vielen Vorteile die mich bis jetzt voll und ganz überzeugt haben, gibt es von meiner Seite 2 kleine Kritikpunkte.

1. Die Schraube zum Fixieren der Nivellierung kann wie auch in der alten Version schon mal so fest zugezogen sein, dass man sie nicht mehr lösen kann. Ergebnis davon – das Plastik dreht sich auf dem Metall. Abhilfe schafft hier ein kleines Stift welches man durch Plastik und Metall geht.
2. Die 80° Spreizung der Beine ist schon nicht schlecht. Man hätte es aber auch mit 90-95° machen können. Damit käme man wirklich Bodennah und das neue Stativ wurde keine Wünsche mehr offen lassen. Hier muss ich mir noch eine Lösung dazu überlegen.

Nach den wenigen Tagen wo ich das neue Stativ im Einsatz habe, kann ich trotzdem sagen – für ein überschaubaren Betrag habe ich ein hervorragendes Stativ bekommen. Gut das Gitzo nicht an die Nivellierung gedacht hat 😉